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Channel: Kommentare zu: Die Pressekonferenz des Papstes
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Von: Wrightflyer

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Weder ihr Pfarrer noch ihre Mutter waren gute christliche Erzieher, denn Kinder schlägt man nicht! Es ist Aufgabe christlicher Erziehung, einem jungen Menschen Gott nahezubringen, nicht ihm durch Schläge, Missbrauch usw. den Weg zu Gott zu versperren.
Wäre Gott ein unbeherrschter Choleriker, der sich nicht im Griff hätte, würde es uns Menschen schon lange nicht mehr geben.

Es ist sehr bitter, was Sie erlebt haben und unentschuldbar.
Nur: Ihre Mutter und Ihr Pfarrer sind nicht alle Christen. Mich greifen Sie an wo immer Sie können, so untergürtellinig wie möglich, nur: Ich bin weder Ihr alter Pfarrer noch Ihre Mutter! Ich bin ich!

Ich will Ihnen mal was sagen: Mich hat meine Großmutter mütterlicherseits im Glauben erzogen, sie war rk, sehr gläubig und sehr papsttreu. Allerdings war sie nicht reaktionär. Sie hatte viele kluge und teilweise sehr moderne Ansichten, nur: Sie war im engen Umfeld ein absolut furchtbarer Mensch! Ein egozentrischer Hypochonder. Sie hat mich zwar nie geschlagen, aber ich konnte ihr absolut nie etwas recht machen. Andere wurden gelobt, ich hatte gefälligst immer alle anderen zu bewundern und mich zu schämen. Und niemandem konnte man das erzählen, denn von außen hielten sie die meisten Leute für sooo lieb und sooo nett. Wissen Sie, was das mit einem jungen Menschen macht? Und doch bin ich heute gläubiger Christ. Wissen Sie warum? Weil ich erwachsen wurde! Und als erwachsener Mensch kann man sich distanzieren! Die Oma ist nicht Gott, bzw. Gott ist nicht die Oma! Meine Beziehung zu Gott hat heute nichts mehr mit meiner Großmutter zu tun.
Es gibt Priester die absolut nichts taugen. Unser Pfarrer war nicht schlimm aber chronisch geistesabwesend. Aber unser alter ich-kenne-mich-in-meiner-eigenen-Gemeinde-nicht-aus ist nicht ALLE Priester. Es gibt auch immernoch sehr gute Priester. rk, ak, ev.-luth….. ect. In meiner Heimatstadt gab es einen phantastischen Priester, rk, ein Franziskanerpater, ihn kannte praktisch die ganze Stadt, und ich rede von einer Großstadt. Er war ja auch über die Grenzen der Franziskanerpfarrei hinaus praktisch für die ganze Großstadt da, wo immer er gebraucht wurde, absolut kompromisslos.

Ich habe die rk-Kirche oft gegen Sie verteidigt, obwohl ich mittlerweile ak bin (meine Großmutter würde der Schlag treffen wenn sie noch leben würde!! Aber da wo sie jetzt ist gibt es keine Konfessionen). Sie hat viele Fehler, das stimmt, und auch wenn mich der aktuelle Papst durch seine Persönlichkeit, sein kompromissloses Priestersein und die Aussicht auf Reformen die er durch seine Öffnung zum Dialog angeschubst hat absolut begeistert möchte ich nicht mehr zurückkonvertieren. Aber sie ist nicht Nordkorea! Man kann alles kritisieren, nur eine Regel muss man dabei beachten: Man muss fair bleiben und die Dinge kritisieren wie sie wirklich sind und nicht die eigenen alten Rechnungen mit Menschen austragen die dafür nichts können. Ich will Sie nicht dazu bekehren, Christ zu werden, erst recht nicht rk, ich will Sie nur um eines bitten: Erwachsen zu werden! Sie sind nicht mehr der Junge der vom Pfarrer geschlagen wird, Sie müssen es nie wieder sein! Erwachsene können differenzieren. Und sie können sich ein eigenes unabhängiges Bild machen. Die Kirche von der Sie es immer haben, die vorkonziliare, die gibt es nicht mehr. Es wird nicht mehr von der Kanzel gewettert (die Kanzel an sich möchte ich allerdings verteidigen, denn bevor es moderne akustische Verstärker gab war sie schlicht notwendig) sondern vom Ambo aus gepredigt und noch in keiner Kirche, weder rk, noch ak, noch ev.-luth., habe ich irgendwelche Höllenfeuerdrohungen gehört. Die vorkonziliaren Strafpredigten, dieses Einschüchtern, das gibt es nicht mehr. Vom berühmten Katechismus habe ich mal gehört, es gibt ihn noch, aber weder im Erstkommunionsunterricht, noch im Firmunterricht noch im schulischen Reliunterricht hat der bei uns eine nennenswerte Rolle gespielt, und das alles war bei mir rk. Ich bin unter JPII großgeworden und unter ihm gab es ja im Vatikan diese furchtbare Fixierung auf eine kleinliche Sexualmoral (d.h. Sex ist generell verboten, es sei denn zur ehelichen Kinderzeugung). In meiner Jugend konnte man sich eigentlich nicht zum Katholizismus bekennen, weil für Außenstehende “katholisch” immer nur als “sexuell verklemmt” gesehen wurde. Das färbte durchaus konfessionsübergreifend ab, auch junge evangelische Christen hatten darunter zu leiden. Aber einer sehr guten Relilehrerin und sehr guten Katecheten im Erstkommunions- und Firmunterricht gelang es, den ganzen Sexualkrampf außen vor zu lassen. Auch DAS gehört zu einem vollständigen Bild. Ich gehe schon davon aus, daß der Reli-, Firm-, und Erstkommunionsunterricht nicht das war was sich JPII vorgestellt hatte, denn der hatte ja eher eine Vorliebe für Befehl und Gehorsam und für stockkonservative fanatische fast schon “paramilitärische” Gruppen wie Opus Dei, aber so war es nunmal ob es dem Alten in Rom gepasst hat oder nicht.


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